Stress und deine Gesundheit

Machen wir einen kleinen Ausflug. Deine Vorstellungskraft ist alles, was du dafür benötigst.

Stelle dir vor, du wärst gestern von einer schönen, erholsamen Reise zu Hause angekommen. Du sitzt heute wieder im Büro und erinnerst dich: Sie war voller Inspiration, Entspannung und neuen Erfahrungen, die du zuvor noch nie so erlebt hattest. Die Palmen, der weiße Sandstrand, die salzige, entspannende Meeresluft. Keine eMails, keine To-Do-Listen, keine ungeduldigen Vorgesetzten. Du schaust dich im Büro um und dein Blick bleibt bei deiner Uhr stehen, welche dich in nicht weniger als einem Wimpernschlag, in die Realität zurück katapultiert: noch 15 Minuten bis zur Deadline. Vorher noch schnell ein Telefonat und die 100 Mails in deinem Postfach als gelesen markieren. Dann zur Projektvorstellung. Wo sind die Notizen? Du improvisierst einfach. Wird schon schiefgehen.

Wenn es auch etwas überspitz formuliert sein mag: Das ist Alltag. Alltag für zu viele Menschen. Konstanter, nicht enden wollender Stress.

Stress. Das ist das Stichwort. Die Frage ist: Wie beeinflusst Stress ein gesundes, langes Leben?

Die Reaktion des Körpers auf Stress sind chronische Entzündungen in den verschiedensten Ausprägungen. Der italienische Endokrinologe Dr. Claudio Franceschi [1] hat eine größtenteils akzeptierte Theorie in der Beziehung Stress und Altern entwickelt. Diese Theorie geht davon aus, dass die negativen Effekte von steigenden Entzündungswerten dazu beitragen, Bedingungen im Körper zu schaffen, die zu Alzheimer, Atherosklerose, Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen können. Ein entschleunigtes Leben kann also theoretisch dazu beitragen, das Risiko altersbedingter Krankheiten auf ein Minimum zu reduzieren.

Das eigene Leben zu entschleunigen ist zudem ziemlich eng mit anderen gesundheitsfördernden Vorteilen verstrickt. Man isst langsamer (gut für die Verdauung; gut um schlank zu bleiben), genießt qualitativ hochwertige Zeit mit der Familie oder entdeckt seine Kreativität wieder.

Das ist ein Gegensatz zu dem, wie unsere westliche Welt tickt. Es gibt Ziele zu erreichen, materielle Gegenstände anzuhäufen und sich in Forbes-Liste [3] vorzuarbeiten. Produktivität wird einem in der Gesellschaft hoch angerechnet. Stress abzubauen, zu entschleunigen ist fast schon zu einem Zeichen der Schwäche geworden.

Robin Sharma bringt es mit folgendem Ausdruck auf den Punkt:

„Busy being Busy“

Wir tun so als wären wir beschäftigt oder glauben zumindest, dass wir wichtigen Tätigkeiten nachgehen. Aber wie wichtig sind sie wirklich? Wie viel Sinn machen sie tatsächlich? Und ist es wirklich so produktiv wenn wir ständig arbeiten und unserem Gehirn keine Zeit lassen, Informationen zu verarbeiten?

Diese wichtigen Fragen zu stellen, ist ein guter Anfang. Aber was kann man praktisch umsetzen, um Stress im Alltag ein wenig zu reduzieren?

MEDITATION

In unserer Zeit wird Meditation immer beliebter. Und das zurecht. Meditation kann uns dabei helfen, unseren Geist zu beruhigen, mit den inneren Gesprächen umzugehen und klar zu sehen, dass die vermeintlichen Sorgen und Deadlines, die man einzuhalten hat, garnicht so wichtig sind. Ein wenig Hilfe bieten tolle Apps wie zum Beispiel Headspace. Richte dir vielleicht zu Hause einen Ort ein, an dem du meditieren kannst. Ein ruhiger, eher kühler Ort an dem du dich entspannen kannst.

WENIGER LÄRM

Bezeichnen wir einmal alles, was deine Sinne beansprucht, als Lärm. Es ist Ablenkung. Fernseher, Radio, Internet, Handy und alles andere, was ablenkend wirkt, muss auf ein Minimum reduziert werden. Schalte dein Handy auf stumm und rufe dir ins Bewusstsein, dass es eigentlich nur ein Werkzeug und nicht dein Leben ist. 



KOMME ZU FRÜH

Plane ein, 15 Minuten früher bei deinem Termin anzukommen. Das minimiert Stress und gibt dir beispielsweise vor einem Meeting Zeit, Vorbereitungen zu treffen, dich mental einzustellen oder einen Zeitpuffer zu haben, falls eine ungeplante Verzögerung dazwischen kommt.

Vergiss nicht, dass dein Leben nicht nur aus Arbeit besteht; und auch wenn, dann kannst du deine Effektivität und Effizienz massiv erhöhen, wenn dein Gehirn in einem entspannten, fokussierten Zustand ist, an Stelle eines gestressten Zustands. Probier einmal die Empfehlungen von oben aus und sag uns was sie für einen Effekt auf dich hatten. Wir freuen uns auf dein Feedback.

Quellen

  1. „The Blue Zones“ von Dan Buettner

  2. Coverfoto geschossen Luis Villasmil. Hier heruntergeladen von Unsplash.

  3. https://www.forbes.at/artikel/forbes-world-s-billionaires-2020.html

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