Meditation in Bewegung
Meditation ist mittlerweile relativ weit verbreitet. Apps wie Headspace haben bestimmt dazu beigetragen, dass meditative Praktiken ins tägliche Leben der Menschen Einzug gehalten haben. Sich zu überwinden und die tägliche Meditation wirklich langfristig durchzuziehen, ist jedoch in einigen Fällen relativ schwierig. Gerade deshalb haben wir uns die Frage gestellt: Wie könnte man Meditation einfacher ins tägliche Leben integrieren? Dazu folgender Gedankengang:
Fast jeder Mensch geht täglich. Wir gehen von zu Hause zur Straßenbahn, vom Auto zum Supermarkt und vom Büro in die Kantine. Genau das kann man sich zu Nutze machen und während eines Fußmarsches Achtsamkeit üben. In diesem Artikel geht es dementsprechend darum, wie wir eine Meditation im Gehen ganz einfach umsetzen können. Einige Empfehlungen basieren auf dem Buch „All is Well: The Art (and Science) of Personal Well-Being“ von Marilynn Preston [1].
“IT’S ABOUT BEING AS WE ARE, WHERE WE ARE…THE EXPERIENCE OF THE NOW. OUR MINDS GRASP FOR MEANING, GRASP FOR UNDERSTANDING… THERE IS NOTHING TO UNDERSTAND. THERE IS JUST NOW.”
Henry Shukman
Vorab ist zu sagen: Keinerlei Vorerfahrung ist notwendig - das gilt somit schonmal nicht als Ausrede.
ORT
Dabei gilt als Ideal, in der Natur zu sein, angenehme Kleidung und Schuhe zu tragen, sich aber auch auf einem sicheren, vertrauten Weg zu befinden.
Zwingende Voraussetzung sind diese Punkte dennoch keine.
Schließlich sollte diese Übung, solange man zu Fuß unterwegs ist, immer und überall ausgeführt werden können.
HÄNDE
Es gibt eine „Zen-Methode“ für so gut wie alles: Sei es für die Einnahme von Mahlzeiten, Spaziergänge mit dem Hund oder — so merkwürdig es auch klingen mag — für die richtige Haltung der Hände beim Spazieren. Lasst uns Letzteres genauer betrachten.
Man umgreife seine rechte Hand und seinen rechten Daumen. Anschließend drücke man mit seiner linken Hand die rechte Hand gegen den Solar Plexus (ein Nervenbündel in der Mitte des Brustkorbes) [2]. Nur ein sanfter Druck aber sei dabei auszuüben, ohne, dass dieser unangenehm wird. Dies ist schlicht ein möglicher Vorgang. Einer von vielen. Die Zen-Philosophie selbst schreibt vor, dass es keine zwingenden Zen-Vorgaben geben soll.
KÖRPER
Man gehe bewusst, in Ruhe, mit aufrechter Wirbelsäule und mit leicht gesenktem Kinn. Man setze ein freundliches Gesicht auf. Mit einem entspannten, ruhigen, aufmerksamen Gang öffne man alle Energiekanäle des eigenen Körpers. Energie soll durch die Wirbelsäule fließen, Energie aus dem Erdboden und dem Himmel.
Letzteres mag merkwürdig erscheinen, doch ist es erstaunlich, wie sich der Körper anfühlt, wenn man sich dieser Worte nicht erwehrt, sondern sich dem Energiefluss hingibt.
FOKUS
Die Atmung sei bei dieser Meditation kein Fokuspunkt. Zu fokussieren sei lediglich auf die eigenen Fußsohlen. Man lasse los. Man merke, wie die Gedanken abschweifen. Die einfache Wahrnehmung dieses Abschweifens sei Grund für einen selbst, sich zu loben und Anlass, sich wieder auf die Sohlen, den Druck, den die Füße auf den Boden ausüben, die Beschaffenheit des Untergrundes zu konzentrieren.
Quellen
https://www.amazon.com/All-Well-Science-Personal-Well-Being/dp/1945630442
https://de.wikipedia.org/wiki/Sonnengeflecht
Coverfoto geschossen von Motoki Tonn. Hier heruntergeladen von Unsplash.