Warum stehst du jeden Morgen auf?

Warum stehst du jeden Morgen auf?

Einfache Frage. Schwierige Antwort.

Etwas im Leben sollte man haben, was einen so sehr motiviert, sodass man jeden Tag energiegeladen aus dem Bett springt und am liebsten das Frühstück auslassen würde, um sich noch schneller an die Arbeit machen zu können. Diese Art von Motivation sollten wir anstreben. Kommen wir also zurück zur Ursprungsfrage: Warum stehst du jeden Morgen auf?

Die Antwort darauf nennen die Menschen aus Okinawa „Ikigai“ (zu Deutsch: „Das, wofür es sich zu leben lohnt“, „Lebenswert“ („iki“ = „Leben“ und „gai“ = „Wert“). Vielleicht hast du ja schon einmal davon gehört. Okinawa ist im Übrigen eine blaue Zone in Japan, in der sich eine Bevölkerung mit ungewöhnlich hoher Dichte an Menschen befindet, die 100 Jahre und älter werden, aber trotzdem relativ wenige gesundheitliche Beschwerden haben.

Du fragst dich vielleicht, was eine ehrliche Antwort auf diese Frage, mit einem gesunden und langen Leben zu tun hat. Dr. Robert Butler, ein weltbekannter Gerontologe und Psychiater, hat eine Studie geleitet, die zur Klärung folgender Fragestellung ins Leben gerufen wurde: Gibt es einen Kausalzusammenhang zwischen einem sinnerfüllten und langen Leben? Diese 11-Jahre lange Studie hat Menschen im Alter von 65 und 95 beobachtet. Die Ergebnisse sind eindeutig: Die Menschen die ein klares Ziel in ihrem Leben hatten, etwas, was sie jeden Morgen aus dem Bett getrieben hat, etwas, was einen Unterschied im Leben anderer Menschen gemacht hat, lebten länger und gesünder. [2]

Sinn kann durch ein Hobby entstehen. Der Beruf kann einen mit Sinn erfüllen; oder auch das Aufziehen von Kindern. Egal was es ist, höre nicht auf, nach deinem Sinn im Leben zu suchen, bevor du ihn nicht gefunden hast.

Vielleicht kennst du dieses Gefühl, wenn die Zeit wie im Flug vergeht, wenn du an etwas arbeitest und es ist auf einmal eine ganze Stunde vergangen. Das nennt Dr. Mihàly Csìkszentmihàlyi „Flow“ was er auch in seinem gleichnamigen Buch „Flow: The Psychology of Optimal Experience“ [3] als einen geistigen Zustand beschreibt, bei dem äußere Umstände nahezu irrelevant werden, da man derart in der eigenen Aktivität versunken ist.

Solltest du etwas derartiges finden, ist das möglicherweise dein Sinn im Leben.

Ebenfalls neue Fähigkeiten oder Themen zu erlernen, ist optimal um das eigene Gehirn zu schärfen und zu trainieren. Die Wissenschaft unterstützt die Ansicht, dass alleine diese Tätigkeit das Risiko einer Alzheimer Erkrankungen im späteren Leben mindern kann.

Wie findest du also dein eigenes „Ikigai“? Was gibt es für Tipps, wie man es in unser Leben einbauen kann?

KREIERE EIN „MISSION STATEMENT“

Warum stehst du jeden Tag am Morgen auf? Was ist dir wirklich wichtig? Was soll dein Vermächtnis sein? Was möchtest du, dass deine Nachfahren, über dich berichten? Versuche genau das in einem klaren, präzise formulierten Satz zusammenzufassen.

LERNE ETWAS NEUES

Ein Musikinstrument. Eine Sportart. Eine Sprache. Alles was deinen Geist trainiert, gibt dir nicht nur Sinn sondern kann auch deine Konzentrationsfähigkeit massiv erhöhen und noch dazu als Prävention für geistige Erkrankungen dienen.

Das alles mag nach einer großen Herausforderung klingen. Aber dein Sinn im Leben ist eigentlich schon in dir drinnen. Falls du ihn noch nicht gefunden hast, musst ihn nur noch freilegen.

Quellen

  1. https://www.amazon.com/-/de/gp/product/B007WL6D60/ref=dbs_a_def_rwt_hsch_vapi_tkin_p1_i1

  2. https://aging.columbia.edu/about/robert-butler

  3. https://www.amazon.de/Flow-Psychology-Experience-Perennial-Classics/dp/0061339202

  4. Coverfoto geschossen von Alexander Mils. Hier heruntergeladen von Unsplash.

Zurück
Zurück

Das Teegeheimnis

Weiter
Weiter

Wie essen Hundertjährige?